CAS Blog

„Phantasiebilder“ der Kausalität bei Max Weber. Eine Replik auf Karsten Fischers Beitrag

Florian Englmaier, 29 January 2021

In der Ökonomie war die sogenannte „credibility revolution“ der prägende Trend der letzten 15 bis 20 Jahre. Hierbei ging es darum, in empirischer Arbeit einen ganz starken Fokus auf die Etablierung kausaler Zusammenhänge zu legen. Dies führte, zum Teil, auch zu einer methodischen Verengung auf RCTs, also Feldexperimente (randomized controlled trials). Dies fand auch in der Verleihung des Nobelpreises 2020 an Banerjee, Duflo und Kremer – für die Entwicklung ihres experimentell basierten Ansatzes zur Bekämpfung der globalen Armut – seinen Niederschlag.

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Gewaltmonopol, Brexit, Bürokratie: Zur Aktualität Max Webers in der Politikwissenschaft

Andreas Anter, 24 November 2021

Max Weber hätte sich wohl nicht träumen lassen, dass man 100 Jahre nach seinem Tod nach seiner „Aktualität“ fragen würde. Er hätte darüber womöglich gelacht, denn er war davon überzeugt, dass seine wissenschaftliche Arbeit nach ein paar Jahren überholt sein würde. Nicht weil es ihm an Selbstbewusstsein gemangelt hätte, sondern weil er aus prinzipiellen Gründen glaubte, dass Wissenschaft geradezu den Sinn habe, zu veralten und überholt zu werden.

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Pathos und Ethos. Max Weber als Erzieher

Christian Marty, 17 March 2022

Um die Frage nach der Aktualität von Max Weber so präzise wie möglich zu beantworten, sollte man differenzieren und fragen, in welcher Hinsicht Weber aktuell ist: Ist Weber noch aktuell – als Soziologe? Ist er aktuell – als Historiker? Als Philosoph? Als Nationalökonom? Als Rechtswissenschaftler? Als Wissenschaftstheoretiker? Oder als Erzieher?

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